![]() |
Hotel/Restaurants
am E1 |
Es fing eigentlich etwas stressig an - nachdem wir uns entschieden haben, daß wir auf unserer Wanderung auf dem Europawanderweg E1 unbedingt auch im Relais & Chateaux Hotel Fürstenhof in Celle übernachten und speisen wollten, fielen die Expo-Preise mit fast 200 DM mehr für das Zimmer pro Tag unangenehm auf. Da wir nicht zur Expo wollten - wollten wir auch keine Expo-Preise zahlen. Also wurden wir fündig: Das Savoir Vivre Arranbgement im Internet angeboten für 490 DM pro Person für 2 Tage erschien uns angemessen, auch wenn wir eigentlich vorhatten, nur eine Nacht zu bleiben - aber wir konnten ja das Hotel auch für 3 Wanderetappen von Celle nach Steinhude nutzen und abends mit dem Zug zurückfahren. Um so ärgerlicher war es dann, als man uns eröffnete, daß dies während der Expo 660 DM kosten sollte, obwohl es im Internet keinerlei Hinweis hierauf gab. Da ich hartnäckig -mit dem Hinweis auf das Internet-Angebot- war, bekamen wir dann das Arrangement doch noch zum normalen Preis Ziemlich früh am Morgen kamen wir dann im Fürstenhof in Celle an und deponierten zunächst unseren Koffer, bevor wir die ca. 30 km lange Strecke von Celle nach Bissendorf wanderten. Am späten Nachmittag kamen wir dann im Hotel nach einer kleinen Bahnfahrt an und kamen in unser Zimmer, welches zwar recht klein war aber alles enthielt, was wir brauchten. Sehr nett fanden wir den Begrüßungs-Sherry und die Stücke Baumkuchen, die wir auf unserem Zimmer vorfanden. Dennoch muß man sagen, daß das Zimmer nicht so schön war, wie bei unserer letzten Übernachtung in Niemeyers Posthotel in Müden: es fehlten hier bequeme Sessel oder ein Sofa, um wirklich auch bequem sitzen zu können, auch der Einstieg in das Bad war schwierig, weil die Einstiegshöhe nicht optimal war und es fehlte ein Griff zum Festhalten in der Nähe der Dusche.. Dafür gab es schön duftende Seifen und Shampoos. Bei genauerem Hinsehen waren die Möbel doch an einigen Stellen schon etwas abgestoßen. Dafür war der Service hervorragend - so wurden an beiden Abenden noch einmal die Handtücher gewechselt und die Betten aufgeschlagen. Abends waren wir dann entsprechend dem Arrangement im Restaurant Palio- Taverna & Trattoria. Da wir nach 30 km Wanderung durstig waren haben wir zunächst ein Bier als Aperitif getrunken , wir hatten das Bier noch nicht einmal zur Hälfte ausgetrunken, da kam schon die Kellnerin und wollte, daß ich den Wein probiere - der Service war zu mindestens an diesem Abend ziemlich unaufmerksam und konzeptlos, zumal das ameuse geule - eine kleine schmackhafte Pffierlingssuppe auch noch zum Bier serviert wurde- ich hatte das Gefühl, da wir um 18.30 Uhr ziemlich früh waren, wollte man uns relativ schnell wieder los werden. Ich wies darauf hin, daß wir Zeit haben, aber die Speisen kamen trotz dieses Hinweises doch in recht kurzen Folgen, so daß schon um 19.30 Uhr bis auf den Dessert alles serviert war. Dafür dauerte es dann bis zum Tiramisu ewig - über eine Stunde - wirklich eine ungewöhnliche Speisenfolge. Bis auf den einfallslosen San Leo Schinken mit Melone waren die Speisen Safran-Risotto mit gebratener Wachtel und Scampi alla diavola originell und sehr gut. Am besten hat uns jedoch das etwas groß geratene (aber wir waren ja 30 km gewandert) Tiramisu mit hervorragendem Geschmack und Konsistenz gefallen. Am nächsten Morgen saßen wir dann mit als erste- in Wanderkleidung- im schönen Restaurant Endtenfang zum Frühstück - statt eines Frühstücksbüffets gab es eine Auswahl an Käse und Aufschnitt und Brötchen. Im Gegensatz zum Schloß Hubertushöhe, wo wir 2 Monate vorher waren, war das Frühstück jedoch nicht sehr originell: es fehlt eine größere Auswahl an Brötchen und Brot - alles war normale Bäckerware und auch der Schnittkäse war eher "Edamer" oder "Gouda". Im Gegensatz zum Schlosß Hubertushöhe, wo es selbstgemachte raffinierte Marmelade gab, standen hier die üblichen, wenn auch hochwertigen Gläschen auf dem Tisch. Nur der Brie und der Ziegenkäse waren sehr schmackhaft . Auf unserer Wanderung sind wir dann zunächst mit dem Zug wieder nach Bissendorf gefahren, um dann wiederum etwa 29 km nach Poppenhagen zu wandern und von dort wieder zurück nach celle, wo uns am Abend der Höhepunkt - die traditionelle Endtenvesper in 6 Gängen erwartete. Um es vorweg zu nehmen - das Menü, der Service und das Ambiente waren wirklich ein fast perfekter Genuß. Auf unser Bier mußten wir jedoch verzichten, da für uns schon ein schmackhafter Begrüßungscocktail vorbereitet war und danach wirklich kein Bier mehr schmeckte. Aber das haben wir dann durch 2 große Flaschen Mineralwasser ausgeglichen. Zunächst gab es einen mit raffinierten Saucen angerichteten Salat aus Atlantik Hummer, der uns ganz hervorragend schmeckte. Ungewöhnlich gut war auch das Nachreichen einer Auswahl von hervorragenden verschiedenen Brotsorten (warum gab es hiervon nicht auch etwas zum Frühstück?), zu der neben einer normalen Butter auch eine Paprika-Pepperoni(?)-Butter gereicht wurde. Anschließend die Grurkensuppe mit feinen Gurkenstücken. Der einzige (sehr kleine) Abstrich an diesem Abend waren die Seeteufel-Röllchen in der Suppe, die etwas trocken waren. Danach der erste "Entengang" mit der Brust, einem ungewöhnlichen Kartoffel-Birne-Gratin, einem hübschen Wirsingröllchen. Und einer intensiven, aber nicht scharfen Pfeffersoße. Auch das sonst meist vernachlässigte Sorbet war eine Offenbarung: Wie bekommt man ein so schön grünes,cremiges Apfelsorbet mit einer hauchdünnen getrockneten Apfelscheibe, die kein bißchen bräunlich aussieht, hin? Anschließend dann die Entenkeule mit Pilzragout auf Lauch (auf der Karte stand zwar Kohlrabi, aber es war wohl Lauch). Und zum Abschluß dann Honigparfait mit Orangensauce und Früchten - alles perfekt und selbst nach 29 km Wanderung doch so magenschließend, daß nur noch ein Konfektstück zusammen mit dem Espresso Platz fand. Alles in allem hervorragend und ein Erlebnis. Am nächsten Morgen vor der 3.Etappe nach Steinhude und weiter nach Idensen das gleiche Frühstück - nur diesmal ging vieles daneben: Der Aufschnitt war mengenmäßig auf die Hälfte reduziert - anscheinend bekam jeder die gleiche Menge , ob eine oder zwei Personen am Tisch saßen. Die bestellten Spiegeleier mit Bacon wurde zunächst an zwei falschen Tische angeboten, bevor sie uns serviert wurden. Und es stand wieder kein Pfeffer auf dem Tisch und es wurde auch nicht gefragt, ob wir denn etwas Pfeffer haben wollten. So blieb insgesamt gesehen doch eher ein gemischter Eindruck vom Hotel Fürstenhof: zum Teil hervorragend und perfekt, an einigen Stellen jedoch etwas nachlässig und unaufmerksam. (das war im Schloßhotel Huberushöhe doch perfekter). Hinzu kam, daß man uns beim Aus-Checken zunächst die teure Expo-Rate berechnen wollte, erst nach einem Einspruch wurde der verabredete Preis berechnet.
|